Saison 2013_2014
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23.08.2013
Kirche Küttigen |
Ein Paul Haller-Abend: «Aber Schmützli git‘s ekäis!»
„Paul Haller
(1882–1920), während einiger Jahre Pfarrer aufKirchberg, war
einer der bedeutendsten Mundartdichter der deutschen
Schweiz. Er gab der sanften Landschaft des unteren Aaretals eine eigene,
unverwechselbare Stimme und zielte gleichzeitig auf das Universelle der
menschlichen Existenz.
Der Komponist
Stephan Hunziker, der sich bereits seit über
zwanzig Jahren
mit Haller-Texten auseinandersetzt, hat
dessen
Mundartgedichte vertont. Mit dem Gitarristen Benno
Ernst, der
Pianistin und Sängerin Liliane Gubler und
dem Schauspieler
Michael Wolf bringt er die Gedichte zur
Aufführung.“[Reformierte
Kirche, Aarau]
Überaus gelungene Homage mit passender, unter die Haut
gehender Gitarrenmusik / Gesang!
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07.09.2013
Monthey |
Schubertiade - Monthey
Zum ersten Mal wurden wir -
rein zufällig - auf die Schubertiade, die alle zwei Jahre in der
Westschweiz stattfindet, aufmerksam. In 16(!) Sälen und auf 3
openair-Bühnen wurde an zwei Tagen
vor allem klassischer Gesang in allen Variationen angeboten. Sehr
schöner Anlass mit hochkarätigen, je 45 min dauernden Vorträgen.
In bester Erinnerung bleibt dabei: "Musiques
pour quintette à cordes, soprano, octuor vocal et piano" mit "Gesang der
Geister über den Wassern "
von F. Schubert
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18.09.2013
Schiffbau |
Regie: Stefan Pucher
Georg Büchner: Woyzeck
"Die Kostüme sind schrill, die Musikeinlagen laut, die Videoprojektionen
dominant", schreibt
Klara Obermüller in der Welt
(16.9.2013). Durch dieses Chaos voller Fallstricke und Hindernisse
stolpere Jirka Zetts verstörter Woyzeck in schmutziger Unterwäsche "und
führt uns den ganzen Jammer eines missbrauchten und an sich selbst
irregewordenen Menschen vor." Schneiden wie an einem "offenen
Rasiermesser" könne man sich an diesem Woyzeck gleichwohl nicht. "Dafür
war die Inszenierung zu üppig. Das war zwar schön fürs Auge." Der kalten
Verzweiflung von Büchners Stück werde es nicht unbedingt gerecht....
"Nicht Woyzeck sei der Held des Abends, sondern Stéphane Laimés kolossal
vollgerümpelte Bühne, auf der immerzu etwas los sei.. [Nachtkritik.de]
Die Bühne ist
tatsächlich selber ein Spektakel. Die Aufführung aber auch! Gut! |
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28.10.2013
Pfauen |
Regie: Karin Henkel
Heinrich von Kleist: Amphitryon und sein Doppelgänger
"Bodenlose Ratlosigkeit
ist der Stoff, aus dem Heinrich von Kleists Molière-Bearbeitung aus dem
Jahr 1807 eh schon gestrickt ist. Der melancholische Berliner macht aus
der frivolen Verwechslungskomödie ein Drama der Identitäts-verwirrung,
als das sein "Amphitryon" in die Theater-geschichte eingeht.
Die Sachlage selbst überliefert die griechische Mythologie so: Jupiter,
der Schürzenjäger, hat sein Auge auf Alkmene geworfen. Um die treue
Ehefrau zu verführen, schlüpft er in die Gestalt des thebanischen
Generals Amphitryon. In der Nacht bevor der Kriegsheld nach Hause kommt,
liegt der Gott in den Armen der nichts ahnenden Schönen und betrügt den
Heimkehrer um die süßesten Stunden.
[nachtkritik.de]
Ein göttliches Vergnügen ist dieses präzis
inszenierte Chaos. Frische Situationskomik lässt Kleists Sätze in neuen
Doppeldeutungen glänzen. Der Spass, den die Schauspieler haben,
überträgt sich aufs Publikum. Selten wurde im Pfauen so oft, so herzhaft
gelacht.“ Aargauer Zeitung [Aargauer Zeitung]
Wunderbare, temporeiche Inszenierung. Ein Vergnügen! |

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01.11.2013
Gessnerallee
jazznojazz |
Nils Landgren Funk Unit
"Die «Licence to Funk» haben sich der schwedische Power-Posaunist Nils
Landgren und seine stets erstklassig besetzte Funk Unit redlich
verdient. «Teamwork» heisst sein brandneues Album, mit dem Landgren die
Konzertsäle wieder zum Kochen bringen wird. Einziges Konzert in der
Schweiz. [jazznojazz.ch]
Gemütlicher Abend mit Tom und
Paul mit hochkarätiger, mitreissender Funky-Musik.
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04.11.2013
Pfauen |
Regie: Herbert
Fritsch
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
„Herbert Fritsch lässt die Story in einer grell-grünen Gummizelle
spielen. Die Figuren in schrägen Kostümen toppt er mit seinem längst
legendären absurden Körperwitz, lässt sie unentwegt gegen und über die
Zellwände prallen und klettern, sich ineinander verheddern, Purzelbäume
und andere Pirouetten schlagen. Ein wahres Feuerwerk an akrobatischen
und mimischen Einlagen wird geboten, die immer wieder für Szenenapplaus
sorgen."
„Das eigentliche Wunder des Abends sind einmal mehr die Schauspieler.
Allesamt leisten sie Grossartiges, brillieren mit enormem Körpereinsatz
sowie akrobatischen und slapstickhaften Höchstleistungen.“
[seniorweb.ch]
Herbert Fritsch: "Ganz einfach: Dürrenmatt hat es eine Komödie genannt
und damit ist es eine."
Atemberaubend, voller (Körper-)Einsatz des
Ensembles, wunderbar! |

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24.11.2013
Kirche Oberstrass, Zürich |
züricher singkreis
lux aeterna
eric whitacre: Lux aurumque (2000)
demenico scarlatti: stabat mater à 10 (um 1727
eric whitacre: sleep (2000)
morten lauridsen: Lux aeterna (1997)
"Wohl
noch nie ist Scarlattis Meisterwerk so unmittelbar kombiniert worden mit
Musik, deren Tinte noch kaum getrocknet ist."
[Tobias von Arb über sein
erstes Konzert mit dem Zürcher Singkreis.]
Supergutes Konzert mit
10-chörigem Gesang, der unter die Haut ging |
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28.11.2013
Schiffbau |
Regie: Corinna von Rad
Das Leben der Bohème
"Paris im 20. Jahrhundert: Der Dichter Marcel, der Maler Rodolfo und der
Komponist Schaunard erweisen sich im Kampf gegen Hunger, Kälte und
Einsamkeit als gutes Team und Überlebenskünstler, auch wenn sie in Paris
keine paar Schritte gehen können, ohne auf Gläubiger zu stossen.
Inspiriert von Henri Murgers Roman „Scènes de la vie de bohème“ ist dem
finnischen Filmregisseur Aki Kaurismäki eine melancholische und
berührende Künstler- und Zeitstudie gelungen...."
[schauspielhaus.ch]
.... was Corinna von Rad leider nicht gelungen ist: Traniges Theater,
die sehr guten Musiker sind eben nicht zwingend sehr gute Schauspieler,
und das hätte es gebraucht um nur in die Nähe von Kaurismäkis Figuren zu
kommen. |
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05.12.2013
Pfauen |
Regie: Andreas Veiel
Das Himbeerreich (Dokumentartheater)
"Was denken Vorstandsvorsitzende und
Investment-banker in Deutschland und weltweit über die Zukunft des
internationalen Finanzsystems? Wie beurteilen sie das eigene Handeln und
das der Regierungen? Wie konnte es dazu kommen, dass einige wenige
leitende Mitarbeiter, weltweit vielleicht ein paar Tausend, den
Kapitalismus durch die massenhafte Vernichtung von Kapital – dessen, was
es zu vermehren gilt – ad absur-dum führten? Andres Veiel hat in einer
umfangreichen Recherche ehemalige und noch aktive Akteure der Finanzwelt
befragt. Aus den Lebensgeschichten und den Berichten der Banker entstand
eine faszinierende Innenansicht jener Prozesse und Mechanismen, die
unsere Gesellschaft und unser alltägliches Leben bestimmen."
[schauspielhaus.ch] Und die
Lehre daraus für uns Normlsterbliche: "Mit einem erträglichen Mass an
Schulden gut leben." [Podiumsgespräch] |

Düstere Aussichten für unser Finanzsystem. Wie
beurteilt man das wohl 10 oder 20 Jahre später? Sind wir immer noch
"reich" in Europe, in der Schweiz? Oder hat das Geld seinen Wert
endgültig verloren? Wie sieht dannzumal die Altervorsorg aus? Nimmt mich
wunder.... |
22.12.2013
Opernhaus |
Regie: Philippe Sireuil
Giacomo Puccini
La Bohème
Musikalische Leitung: Nello Santi
Was der Pfauen-Inszenierung abgeht, zeigt die Oper: Wunderbare Musik,
ausgespielte und -gesungene Szenen, ausgelassenes "quartier latin",
glaubwürdiges Schauspiel, nachhaltige Szenen zur Kälte in den
Unterkünften und zum Sterben von Mimi.
Und Maestro Nello Santi am Dirigentenstab..... |
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14.1.2014
Schiffbau |
Regie: René Pollesch
Herein, herein, ich atme euch ein (Uraufführung)
„„Herein! Herein! Ich atme dich ein!“ ist ein Stück Denktheater, das
fröhlich mit Sinn und Unsinn spielt. Die Schauspieler stehen da, die
Souffleuse daneben und eine Assistentin hält das Mikrofon hin; reines
Diskurstheater, das wieder umschlägt in eine Szene aus einem
bombastischen Actionfilm: In schwarzen Overalls spielen die Matrosen
Krieg und robben unter Trockeneisnebel über die Bühne. In ihren bunten
Ganzkörperanzügen ziehen sie die Gesichtsmasken über die Köpfe und
stemmen das Schiff hoch: „Ziehen Sie den Hebel. Drücken Sie auf
irgendeinen Knopf.“ Rene Polleschs Stück ist ein Rausch voller Spiellust
und Bedeutung. Hoffnungslos verliert sich darin, wer die Bedeutung
festhalten und den Diskurs vom Spiel trennen will. Das Innen ist leer,
es ist alles im Aussen, behaupten die Schauspieler.“
[Aargauer Zeitung]
Wie bei allen Polleschstücken: Ich brauche im Voraus das Programmheft,
das Einblicke in das Denken des Regisseurs gibt: "Wir könnten jetzt ohne
Punkt und Komma über irgendetwas reden und so tun, als ob das Schiff
nicht existieren würde..." o.ä
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19.1.14
Opernhaus |
Georg Bizet
Les Pêscheurs de Perles
"Georges Bizet ist einem breiten Publikum heutzutage vor allem als
Komponist der Carmen bekannt. Doch auch seine Perlenfischer
lohnen die Aufführung, wie die Inszenierung am Opernhaus Zürich zeigt.
Zwar wurden einige Nummern wie das Freundschaftsduett von Nadir und
Zurga und die durch Enrico Caruso berühmt gewordene Romanze Nadirs
regelrechte Opernhits; dennoch sind die Perlenfischer eine
Rarität in der Opernlandschaft geblieben. Die auf der Insel Ceylon
angesiedelte Geschichte um Léïla und Nadir, die einander wegen eines
alten Schwurs nicht lieben dürfen, und die orientalisch anmutende,
überaus farbenreiche und atmosphärisch dichte Musik Bizets haben aber
auch für ein heutiges Publikum ihren ganz besonderen Reiz."
[Opernhaus Zürich]
Supergute Oper mit Musik, die an die
Nieren und Tränendrüsen geht...; sehr gute Sänger/innen, überzeugendes
Bühnenbild. |
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22.1.14
Stanzerei |
Karima
Nayt: WorldMusic
"Nayt
besingt den algerischen Bürgerkrieg und seine
Nachwirkungen, die Bedrohung der Freiheit durch
Diktaturen, die Nöte junger Frauen in einem
verkrusteten Patriarchat und die Vorspiegelung
unerreichbarer materieller Werte durch die Medien,
denen immer mehr Jugendliche nachjagen.
Ob in
Tunis, Kairo, Libanon oder Libyen: Ihre Lieder
treffen den Nerv einer jungen arabischen Generation,
die eine große Sehnsucht nach Freiheit teilt.
Im
"Arabischen Frühling" sieht Karima Nayt trotz der
Rückschläge der vergangenen Monate auch einen
Hoffnungsschimmer. Auch wenn die Situation in Ihrer
einstigen Wahlheimat Ägypten im Moment düster
erscheint ist sie überzeugt, dass die junge
Generation keine zweite Diktatur zulassen wird."
[zdf.de]
Ein eindrückliches Konzert mit hervorragenden
Musikern!
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17.02.2013
Pfauen |
Regie:
Dušan David Pařízek
Meine Name sei Gantenbein
nach Max
Frisch
Ein Mann sitzt
in seiner Wohnung. Allein. Seine Frau hat ihn verlassen. Er fragt sich:
Wie ist es dazu gekommen? Er steigt aus seiner Geschichte aus und gibt
sich eine neue. Nicht nur eine. „Er probiert Geschichten an wie Kleider“
– jede Erfahrung eine neue Identität, eine neue Rolle, neues Personal,
neuer Schauplatz. Keine Geschichte von Anfang bis Ende, stattdessen ein
Kaleidoskop von Erfahrungen, Erlebnissen, Entwürfen – ein Leben im
Konjunktiv, wie gemacht für die Bühne: „Mein Name sei Gantenbein.“
[Schauspielhaus]
Super Theaterabend mit rasantem Dušan David Pařízek-Theater (s.
Willhelm Tell!).
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27.02.14
Schiffbau |
Regie: Tina Lanik
Elfriede Jelinek: "Über Tiere"
„Besondere Anstrengungen, die harte Textfläche zu sondieren, unternimmt
die Regie nicht, die Schauspielerinnen breiten sie quasi auf die Bühne
aus, verknäulen sich ineinander, lösen sich in diesem Bühnenbild auf,
verhindern durch die bestens ausgeglichene Artikulation jegliches
Auseinanderdriften des Textes und erreichen damit viel.
Am meisten freilich in der Schlusssequenz, wenn es dann vor allem um die
Macht des Kapitals geht und wenn trotz aller rechnerischer Anstrengung
nicht erörtert werden kann, wie die Gabe zu verbuchen ist, auch nicht
jenes feuchte Überbleibsel im kleinen Gummischläuchlein. Da hat eine
Autorin ein Thema bestens vertextet.“ [Vorarlberger
Nachrichten]
Halt doch nicht so viel Neues und Tiefgründiges. Da gibt der Text
aus dem Programmheft von Brigitte Hürlimann: "Sechs Stichworte zur
Prostitution in Zürich" mehr zu denken. |

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24.03.14
Pfauen |
Regie und Musik: Ruedi Häusermann
Robert Walser, eine musiktheatralische Durchwanderung
Für „Robert Walser“ ist mit den „Walser Quartetten“ eine neue
Komposition Häusermanns für ein Streichquartett entstanden. Indem er die
walserschen Text- und Sprachwelten mit seiner eigenen Musik und den
Mitteln des Theaters konfrontiert, untersucht Häusermann die
Möglichkeiten, Eingänge in Walsers literarisches Schaffen zu finden und
musikalische und theatrale Räume zu öffnen, welche die Prosa Walsers
hör- und sichtbar machen. Es entsteht eine fein verästelte Partitur und
mit ihr eine Welt, die in Anlehnung an das Werk Walsers melancholisch
und humorvoll, ernsthaft und verspielt, einfach und kompliziert zugleich
ist. „In diesem schönen Vorgefühl kommender heiterer Stunden grüsst Sie
vielfältig, das heisst nicht ganz ohne jede Hochachtung mit Zärtlichkeit
verbunden Ihr scheinbar in jeder Hinsicht gelungener – Robert Walser.“
[schauspielhaus.ch]
Ein feinsinniger, poetischer Abend mit gewohnt Häusermannscher
Verspieltheit. Super! |
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12.04.14
Opernhaus |
Umberto Giordano
Andrea Chénier von Umberto Giodano
Dirigent: Nello Santi
"Im Mittelpunkt dieses packenden Revolutionsdramas steht die historische
Figur des jungen Dichters Andrea Chénier, der nur drei Tage vor der
Hinrichtung Robespierres 1794 unter der Guillotine fiel. Anfangs
glühender Verfechter der revolutionären Ideale, gerät Chénier im Laufe
der Geschichte durch seine Liebe zur verfolgten Aristokratin Maddalena
di Coigny in den Verdacht der neuen Machthaber. Die Mischung aus
menschlicher Tragödie und politischem Historienkrimi mit tödlichem
Ausgang wurde zu Umberto Giordanos grösstem Erfolg. Virtuos fängt der
italienische Verist die Atmosphäre der französischen Revolution durch
auskomponiertes Stimmengewirr oder das Zitieren von Hymnen wie der
Marseillaise und der Carmagnole ein. Wie bereits an der Premiere wird
Maestro Nello Santi Revolutionäres aus dem Orchestergraben erklingen
lassen; ihm steht mit Martina Serafin als Adlige Maddalena, Yonghoon Lee
als Andrea Chénier und Lucio Gallo als Proletarier Carlo Gérard eine
exzellente Sängertrias zur Seite." [www.opernhaus.ch]
Drei herausragend besetzte Hauptrollen - aber euch Inszenierung, der
Chor in verschiedenen Rollen/Kostümen und gut besetzte Nebenrollen
gefallen mir. |

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16.04.14
Schiffbau |
Regie: Daniela Löffner
Agnes nach Peter Stamm
"Die Aufführung präsentiert sich als eine Art gesteigerte szenische
Lesung auf leerer Bühnenfläche. Die Bibliothek, das indische Restaurant,
das Appartement des Erzählers, die Wanderung etc. werden mit
Geräuschkulisse, gelegentlichen Filmprojektionen oder dem Auftritt von
Nebenfiguren behutsam angedeutet. Diese weite Leere in kaltem Licht
macht nicht nur das Potentielle des Fiktionalen spürbar, es zeigt auch
das nackte Hingeworfensein Roberts, der sich vom Wesen Agnes’ anrühren
und auch inspirieren lässt: Der gescheiterte und resignierte Romancier
soll sich zu einer Erzählung über ihre Liebe aufraffen.“
[Nachtkritik.de]
„In Dagna Litzenberger Vinet ist das ultimativ bindende „Role Model“ für
die Titelheldin von Stamms Roman gefunden. Wie die gebürtige Französin
enthusiastisch schwatzt, unvermittelt grundsätzlich wird, eruptiv lacht
und sich linkisch freut, ist ein wahres Sehvergnügen.“
[Basler Zeitung]
Einige Kritiken zerreissen diese Aufführung: "Entspricht nicht dem Buch;
Agnes ist zuwenig abgründig; das Verstörende des Buches findet man in
dieser Inszenierung nicht".
Für mich war das ein sehr eindrücklicher Abend - sehr gute Schauspieler,
ein der Geschichte angepasstes Bühnenbild, sehr gute Umsetzung der
parallel zur Wirklichkeit aus dem Ruder laufenden Geschichte durch
"Robert". |

 
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03.05.14
Opernhaus |
Pjotr Tschaikowski
Pique Dame
"«Niemals zuvor hat mich einer meiner Charaktere so leidenschaftlich zum
Weinen gebracht», schrieb Tschaikowski während der Entstehung der Oper;
mit dem innerlich zerrissenen, aus der Gesellschaft ausgegrenzten und
dem Wahnsinn nahen Hermann hat sich der Komponist identifiziert wie mit
keinem anderen seiner Protagonisten. Wie ein Besessener arbeitete
Tschaikowski an seiner Pique Dame, die er in nur 44 Tagen
während eines Italienaufenthaltes komponierte. Die neben Eugen
Onegin erfolgreichste Oper Tschaikowskis fasziniert nicht zuletzt
durch den Kontrast zwischen realistisch gezeichneten
Gesellschaftsbildern und einer düsteren Atmosphäre mit
geheimnisvoll-phantastischen Elementen." [www.opernhaus.ch]
Eindrückliche, stimmgewaltige Inszenierung auf karger Bühne. Gut! |

 
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18.05.14
Boswil |
Nuria Rial, Sopran
Vladislav Bronevetzky, Klavier
"Zum dritten Mal in Boswil: die katalanische Sopranistin Nuria Rial mit
ihrer berückenden Stimme. Eine Rarität für Boswil ist das mit
französischen Stücken gefärbte katalanisch-spanische Programm – es
entführt in die mediterranen Stimmungen der iberischen Halbinsel."
[kuenstlerhausboswil.ch]
Sehr gut! |
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25.05.14
St. Peter
Zürich |
Leitung: Tobis von Arb mit Züricher Singkreis
benjamin britten und jonathan dove
Ein Vorgeschmack von Brittens Musik für die Oper Peter Grimes: Höchst
turbulent, rhythmisch hoch kompliziert und enorm ausdrucksstark. Der
Chor: super!
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27.05.14
Klosterkirche
Königsfelden |
Brigitta Luisa Merki u.a. und Schule
Neuenhof
babel.überall
"babel.überall" ist ein pädagogisches Kunstprojekt, das im babylonischen
Heute nach lebendigen Visionen, gemeinsamen Strukturen und
Ausdrucksformen sucht. Rhythmus, Klang und Tanz verbinden die
individuelle und kulturelle Verschiedenheit der 130 mitwirkenden
Schülerinnen und Schüler. Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern
verschiedener Kunstsparten kreieren sie im einmaligen Ambiente der
Klosterkirche ein Universum vielschichtiger künstlerischer Formen und
Dialoge."[Werbeflyer]
Hochprofessionelle Aufführung (Licht, Ton, Präzision, Spannungsbogen,
Einbinden von Profis), aber die Schüler/innen können sich entfalten sind
die Hauptdarstelleer, es ist IHRE Bühne.
Einfach Klasse, super, Hammer, kaum zu überbieten. |

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31.05.14
Opernhaus |
Regie:
David Pountney
Peter Grimes nach
Benjamin Britten
"Peter Grimes, der Titelheld in Benjamin Brittens 1945 entstandenem
Opern-Erstling, ist Fischer in einem kleinen Ort an der englischen
Ostküste – ein eigenbrötlerischer und schnell aufbrausender
Aussenseiter, der sich von allen unverstanden und nur mit dem Meer
verbunden fühlt. Ein Unglücksfall auf seinem Boot wird Grimes zum
Verhängnis. Nachdem sein Lehrling auf See ums Leben gekommen ist, wird
Grimes wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, aus Mangel an Beweisen
jedoch freigesprochen. Doch der Verdacht bleibt bestehen, die
Dorfgemeinschaft misstraut ihm weiterhin. Als auch sein neuer Lehrling
auf tragische Weise verunglückt, entzieht sich Grimes der drohenden
Lynchjustiz der Dorfbewohner durch Freitod: Er geht ins Meer. Regisseur
David Pountney inszeniert Brittens Oper als ein Kammerspiel
unterdrückter und wild entfesselter Gefühle und zeigt auf beklemmende
Weise, zu welchen Exzessen sich eine Gesellschaft gegenüber
Aussenseitern hinreissen lässt." [Opernhaus]
Höchst spannende, turbulente Musik, die wunderbar zu Meeresstürmen und
menschlichen Gefühlsausbrüchen passen... |
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23.06.14
Pfauen |
Regie: Sebastian Nübling
Matto regiert nach Friedrich Glauser
"Eindrücklich gelingt es Nübling aber, das Reich des Anstalts-Dämons
Matto als ein unheimliches und auch das Auditorium umfassendes Räderwerk
darzustellen, nach dessen Regie ohne erkennbaren äußeren Anlass Figuren
auftauchen und verschwinden, Lichter aufflammen und ausgehen, Geräusche
anheben und Echos verklingen. Mit stehenden Tönen, statischen Figuren,
herumstehenden Stühlen schafft er Tableaus, die der Zeitlinie des Krimis
entrissen scheinen. Vor Beginn sind alle im Saal in ein gelbes Licht
getaucht, das einen schwarzgrauen Teint hervorruft, als wäre man in
einem Totenreich."[nachtkritick.de]
Kein Grund, diese Inszenierung in die Pfanne zu hauen, schon gar nicht
mit 'da hat jemand Glauser nicht verstanden'.
Sehr gute Schauspieler, verstörende Bilder aus der Anstalt, wo
Normalität und Wahnsicht nahe beieinander liegen. Super! |
 
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27.06.14
Kongresshaus |
The Beach Boys
In Erinnerungen schwelgen mit Sloop John B., Barbara Ann, Surfin U.S.A.,
Fun fun fun, Good vibrations, Help me, Rhonda.
Gemütlich, kommerzielle Stimmung im Kongresssaal. Leichte Kost, aber gut
gespielt und meistens auch gut gesungen. |
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06.07.14
Boswil |
Michael Wendeberg Leitung
Ludwig Van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester, Nr. 5 op. 73
Johannes Brahms
Ein Deutsches Requiem op. 45, für Soli, Chor und Orchester
"Der Boswiler Sommer klingt aus mit dem grossen 5. Klavierkonzert von
Beethoven, das zum Gipfel der klassischen Klavierkonzerte wurde und weit
in die Epochen danach verweist.
Brahms’ Requiem ist keine typische Totenmesse. Wie in keinem anderen
Werk sind hier innerer Frieden, Zauber von Poesie und himmlische
Zuversicht vereint."[www.kuenstlerhausboswil.ch]
Wunderbares Konzert im stimmigen Rahmen der Boswiler Kirche.
Anschliessend Essen im grossen Zelt. Gedenkabend für Ueli Hug |
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